Die meisten alltäglichen Verletzungen und Unwohlsein der Pferde betreffen die Beine. Ihre Ursache ist oft unsere Nachlässigkeit - schlechte Pflege oder mangelnder Schutz während des Reitens, mit Bandagen, Gamaschen usw. Dies sind Probleme, die verhindert oder minimiert werden könnten. Machen wir uns also mit den Möglichkeiten vertraut, die jeder von uns hat, um sich richtig um die Gesundheit der Pferdebeine zu kümmern.
Bewegung
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Nichts kann die richtige Dosis Bewegung ersetzen. Ohne sie werden die Pferdebeine niemals richtig funktionieren. Nichts regt die Durchblutung besser als Bewegung an. Auch der Kontakt mit verschiedenen Bodenarten unterstützt die Entwicklung und verbessert die Leistungs- und Stoßdämpfungskraft des Skelett- und Muskelsystems.
Beim Thema Bewegung sollte man erwähnen, dass der Schritt der wichtigste Schlüsselgang ist. Ein häufiges Problem ist seine unzureichende Menge. Viele Reiter vergessen die Mindestzeit zum „Ausreiten“ des Pferdes vor dem Reiten und zum Ausreiten nach dem Training. Denken Sie daran, dass ein Tier, das in einer Box steckt, nicht sofort für jede Belastung bereit ist. So wie ein Athlet der richtigen Anstrengung immer ein ausreichend langes Aufwärmen voranstellt, genauso müssen wir auch das Training unseres Pferdes betrachten. Der grundlegende Fehler besteht darin, zu Beginn des Reitens frei und langsam mit Schritt zu gehen und dann sofort in den Trab zu wechseln. Da wir festgestellt haben, dass es sich hierbei um ein Aufwärmen des Pferdes handelt, können wir die ersten Runden ganz entspannt drehen, die nächsten müssen aber schon mit aktivem Schritt von uns geführt werden, um unser Ross aufzuwärmen.
Die Mindestzeit für den Schritt, sowohl vor als auch nach dem Training, beträgt 15 Minuten, und es lohnt sich, bei seiner Durchführung daran zu denken. Es wird auch eine ideale Basis sein, um unser Pferd zu lockern.
Das Problem des Bewegungsmangels betrifft viele Pferde im Winter. Die meisten Ställe haben keine Halle, und der zu Stein gefrorene Boden verbietet sogar das Gehen an der Hand. Dann werden die Tiere sogar einem mehrtägigen Aufenthalt in engen Boxen ausgesetzt. Dies ist ein schneller Weg zu Ödemen oder Hufrehe. Um dies zu verhindern, können wir unser Pferd im Stall durch den Korridor führen und daran denken, es nicht auf der Stelle zu drehen (dann belasten wir Gelenke und Knochen nicht). Zudem vergessen die meisten Besitzer, das Kraftfutter ausreichend zu begrenzen, damit das Pferd nicht eine Menge bekommt, die es nicht verwerten kann, weil es mangels Bewegung nicht viel Energie benötigt.
Kühlung
Wirkstoffe mit kühlender Wirkung helfen, Schmerzen zu lindern, die Durchblutung zu verbessern und nach dem Training zu entspannen, wodurch die Belastung der Gliedmaßen reduziert wird. Darüber hinaus beschleunigen sie die Beseitigung neu gebildeter Schwellungen und helfen bei der Rehabilitation vom geschädigten Gewebe.
Wasser
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Der einfachste Weg, die Beine des Tieres zu kühlen, besteht darin, Wasser darüber zu gießen. Denken Sie daran, sie bis zur Höhe der Sprunggelenke zu befeuchten, wodurch Sie auch im Winter Ihr Pferd nicht erkälten werden und die Durchblutung anregen und Schmerzen und Schwellungen vermeiden. Das Gießen von Wasser unter niedrigem Druck ist eine zusätzliche Massage.
Kühlende Salbe oder Tonerde
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Solche Einreibemittel enthalten oft Substanzen, die die empfindlichen Nervenenden in der Haut reizen. Dies bewirkt eine beruhigende und regenerierende Wirkung. Beide Arten - sowohl die Salbe als auch Tonerde sollten aufgetragen (ziemlich dicke Schicht) und für die vom Hersteller auf der Verpackung angegebene Zeit belassen werden. Legen Sie während der Einwirkzeit auf keinen Fall irgendwelche Gamaschen oder Bandagen auf ein mit Kühlmittel bedecktes Glied, weil dies sinnlos ist. Nach der angegebenen Zeit sollte die Tonerde abgespült werden. Die Salbe wird ungestört aufgenommen und hinterlässt keine Spuren auf Haut oder Fell.
Kühlpräparate werden häufig zur Unterstützung verschiedener therapeutischer Behandlungen bei schwereren Verletzungen und Veränderungen an Muskeln oder Sehnen eingesetzt.
Aufwärmung
Wird verwendet, um Linderung zu bringen und Schmerzen zu verringern. Wir kühlen jedoch direkt nach körperlicher Aktivität und wärmen lange nach ihr auf (nach einigen Stunden oder am nächsten Tag). Das Aufwärmen der Muskeln beschleunigt die in ihnen ablaufenden Regenerationsprozesse und beseitigt Entzündungen oder Milchsäure, die sich in den Gliedmaßen angesammelt haben. Auf diese Weise können Sie auch Entzündungen nicht bakterieller Herkunft lindern (natürlich nach Rücksprache mit einem Tierarzt). Solche Einreibemittel enthalten oft reizende Substanzen und regen so die lokale Durchblutung an. Die Blutversorgung in größeren Mengen erhöht die lokale Ernährung von Geweben. Welche Art von Präparat Sie wählen, hängt ganz von Ihnen selbst und davon ab, was Ihr Tier akzeptiert.
Aufwärmende Salbe
Reiben Sie sie gründlich ein, damit sie in die Haut gelangt. Das Fell stört die Aufnahme des Präparats, daher sollte man noch ein paar Minuten für eine gründliche Massage aufwenden. Dadurch lässt sich das Mittel nicht nur gleichmäßig auftragen, auch die Massage selbst bringt unserem Schützling große Vorteile. Denken Sie daran, nicht zu viel des Präparats aufzutragen, denn anstatt den Kreislauf zu unterstützen, können wir unserem Pferd Unbehagen bereiten und auch zum Absterben einiger Gewebe beitragen.
Damit das Mittel effektiver wirken kann, lohnt es sich, Bandagen mit Unterlagen an dem geschmierten Glied zu verwenden, die eine gleichmäßige Druckverteilung ermöglichen. Das Tragen solcher Bandagen hilft, es länger warm zu halten. Besonders bei der Behandlung von Gallen (natürlich nach Rücksprache mit einem Tierarzt) empfiehlt sich eine Kompressionsbandage.
Achtung!
Ein zu festes Umwickeln der Beine kann zu lokaler Unterblutung führen, was definitiv nicht das Ziel der Aufwärmtherapie ist.
Aufwärmende Tonerde
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Neben der Anregung der Durchblutung pflegen und stärken die enthaltenen Zusatzstoffe die Haut. Tonerde eignet sich hervorragend zur Linderung der Symptome bei belastungsbedingten Veränderungen der Gliedmaßen, bei Schwellungen und Prellungen sowie bei älteren Pferden. Der Vorteil dieser Art von Maßnahmen ist die einfache Anwendung und keine Notwendigkeit, zusätzliche Umhüllungen hinzuzufügen. Die äußere Tonschicht trocknet aus, wodurch das Bein automatisch erwärmt wird, sodass die Mitte neben der Haut noch arbeiten kann. Daher lohnt es sich, eine ziemlich dicke Schicht des Präparats aufzutragen. Nach der durch den Hersteller angegebenen Zeit sollte die Tonerde abgespült werden.
Achtung!
Alle Produkte sollten nur auf unverletzter Haut angewendet werden (es sei denn, der Hersteller gibt an, dass sie auf die betroffene Haut aufgetragen werden dürfen).
Die Anwendung magnetischer Eigenschaften hat neue Möglichkeiten der Regeneration geschaffen. Bandagen dieser Art sind leider eine teure, aber sehr rentable Investition. Sie sind perfekt für Pferde mit Neigung zu chronischen Ödemen und Tieren mit Sehnen- und Gelenkverletzungen. Sie sind einfach und schnell im Gebrauch, was viel Zeit spart. Sie können prophylaktisch eingesetzt werden.
Neben Bandagen bietet der Markt auch magnetische Sprung- und Kronengelenkgamaschen sowie Decken an.
Massage und Stretching
Massage
Das Massieren lehrt das Pferd genauso wie das Reinigen, Menschen zu vertrauen. Die Massage sollte 10-15 Minuten dauern. Wenn wir währenddessen Schwellungen oder eine erhöhte Temperatur an einem der Beine spüren, sollten wir den Eingriff abbrechen und einen Tierarzt aufsuchen. Es wird empfohlen, die Behandlung mit den Hinterbeinen zu beginnen und mit den Vorderbeinen zu beenden. Ziehen Sie Ihre Hand mehrmals an einem Bein herunter und streichen Sie mehrmals über die Kruppe, bevor Sie sie auf das andere übertragen. Versuchen Sie beim Massieren der Beine, das Pferd dazu zu bringen, sein Körpergewicht auf das nicht massierte Bein zu verlagern, wodurch die Massage eine bessere Wirkung erzielt.
Bein Stretching, Quelle: horsemassagepro.com
Stretching
Jedes Bein muss wie für die Hufreinigung angehoben werden. Wir biegen es vorsichtig und machen einen kleinen Kreis, zuerst zur Mitte und vorwärts, dann nach außen und nach hinten 3 Mal. Beim Hin- und Herreisen fassen Sie am besten mit einer Hand die Fessel und das andere Bein knapp hinter dem Sprunggelenk der Hinterbeine bzw. hinter dem Handgelenk der Vorderbeine. Dank solcher Bewegungen werden die Gliedmaßen des Becken- und Schultergurts entspannt. Das Stretching sollte man mit Feingefühl durchführen. Der Schwung des Beins in jede Richtung darf nicht größer sein als der natürlichen Bewegung.
Dr. Joanna Robson stellt einfache Stretchingübungen vor.
Pflege der Pferdebeine - 5 Hauptregeln
1. Kühlen Sie nach jedem Training an warmen oder heißen Tagen die Pferdebeine mit Wasser – am besten bis auf Sprunggelenkhöhe.
2. Um einen längeren Kühleffekt zu hinterlassen, verwenden Sie Tonerde oder kühlende Salbe.
3. Wärmen Sie nach ein paar Stunden anstrengender Arbeit die Gliedmaßen des Pferdes auf, lassen Sie am besten eine Schicht mit wärmender Salbe oder Tonerde für die ganze Nacht.
4. Lernen Sie, Ihr Pferd zu dehnen und machen Sie Stretching nach jeder Trainingseinheit.
5. Lernen Sie die positiven Aspekte der Massage zu schätzen. Lernen Sie es selbst oder vertrauen Sie einem professionellen Masseur.
Alle beschriebenen Methoden basieren auf der Anregung des Kreislaufsystems. Die Rolle des Blutes bei der Beseitigung von Schwellungen, Toxinen und Entzündungen ist von unschätzbarem Wert. Abwechselndes Abkühlen und Aufwärmen, Massage und Stretching können Wunder wirken, aber keine Therapie kann die Bewegung des Pferdes ersetzen. Die Grundgangart – der Schritt – liegt in der Natur dieses Tieres und lässt es richtig funktionieren und bereitet es auch auf größere Belastungen vor.
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