Die Sommerferien sind immer näher und Sie suchen einen Vorschlag für ein Reitlager für sich oder Ihr Kind und erwarten ein unvergessliches Abenteuer „im Sattel“?
Wir werden versuchen, Ihnen Punkt für Punkt vorzustellen, worauf Sie bei der Suche nach einem solchen Platz achten sollten, damit Ihnen die Tage im Stall in positiver Erinnerung bleiben.
1. Definieren Sie Ihre Ziele
Möchten Sie, dass das Camp Ihre Reitkünste weiterentwickelt oder wollen Sie einfach nur Spaß haben?
Möchten Sie nicht nur das Reiten selbst, sondern auch das Satteln, die Pferdepflege und eventuelle Stallarbeiten lernen oder sich nach dem Reiten lieber ausruhen oder anderen körperlichen Aktivitäten (Volleyball, Tennis, Schwimmen ...) nachgehen?
Die Beantwortung der obigen Fragen hilft Ihnen bei der Auswahl.
2. Wählen Sie die Art des Lagers aus
Es gibt drei Arten von Camps, die je nach Ihren Zielen Ihre Erwartungen erfüllen können.
- Vielseitigkeits-Camp (Sportmäßig)
Sportcamp DreamTeam, Quelle: www.akademiawypoczynku.com.pl, Foto: Szymon Karlak
Sportcamp DreamTeam, Quelle: www.akademiawypoczynku.com.pl, Foto: Szymon Karlak
Die Organisatoren sind oft Leute, die Instruktoren verschiedener Disziplinen und Lagerbetreuer beschäftigen. Ihr Unterricht wird Tag für Tag geplant und umfasst verschiedene Arten von körperlicher Aktivität - von Reiten über Kitsurfen bis hin zu Karate. Es hängt alles von der Infrastruktur des Ferienzentrums ab, in dem das Camp stattfinden wird. Wenn es um den Stall geht – er hat normalerweise offene Plätze. Bei Regen ist Reiten mangels einer Halle leider oft nicht möglich.
Pferde in solchen Zentren "trainieren" sehr oft nur im Sommer, sind also nicht an die Anstrengung gewöhnt und schon gar nicht an hohe Temperaturen. Je nachdem, in welcher Reihenfolge Ihre Gruppe ankommt, erhalten Sie möglicherweise ein mehr oder weniger müdes Pferd, was sich zweifellos auf Ihr Reiten auswirken kann. Zum Glück gehen alle Pferde nach einem Arbeitstag auf die Weide, wo sie sich ausruhen und Kraft für den nächsten Saisontag tanken können.
Sportcamp DreamTeam, Quelle: www.akademiawypoczynku.com.pl, Foto: Szymon Karlak
Denken Sie daran, dass Sie durch die Mischung der verschiedenen Unterrichte und der Anzahl gleichzeitiger Camps dieser Art in einem Zentrum für Reitlehrer anonym werden. Dies ist nicht ihre Schuld, weil es ihnen schwer fällt, sich so viele Gesichter zu merken, die sie auf Anhieb mit dem entsprechenden Namen und den entsprechenden Fähigkeiten in Verbindung bringen. Wenn Sie erwarten, dass sie einen Plan für die Entwicklung Ihrer Fähigkeiten erstellen, sollten Sie zu einem Reitcamp gehen.
Ich besuchte einmal ein Zentrum, wo ich das folgende Bild sah:
10:00 Uhr: Zwölf Kinder drängeln sich am Eingang der Reitschule. Nach einer Weile sitzt jeder von ihnen wie auf einem Fließband auf einem geeigneten Pferd und die nächste Tour beginnt. Sechs Instruktoren gehen mit Pferden auf dem zentralen Platz im Kreis herum, wiederholen mit gelangweilter Stimme „hopp“, die Augen völlig abwesend – zumindest nicht während des Ritts. Die Kinder versuchen ungeschickt den leichten Trab, einige Pferde reagieren jedes Mal aggressiv, wenn der Reiter in den Sattel fällt. Ein paar weitere Pferde kreisen im sogenannten "Korridor" (mit so etwas hatte ich zum ersten Mal Kontakt!), d.h. ein schmaler Raum, der um den Platz herum abgetrennt ist und sich entlang des Zauns erstreckt und durch Hinzufügen einer weiteren Zaunlinie entsteht. Es sieht wie ein Korridor aus. Pferde hintereinander, eins nach dem anderen rennen über den Platz, man muss nur das letzte Pferd hetzen und die Sache ist gelöst! Alle Pferde eilen eifrig vorwärts. Schlimmer ist es, wenn eines der Tiere beim Reiten feststellt, dass es die Richtung ändert. Ich schreibe absichtlich "feststellt", weil die Reiter keine Kontrolle darüber haben, sie versuchen nur, im Sattel zu bleiben…
Glücklicherweise sind solche Bilder nicht überall zu finden. Es gibt Camps, die wirklich Spaß machen und unvergessliche, positive Erinnerungen sind - wie auf den beigefügten Fotos gezeigt wurde. Um in der vorgenannten Situation nicht zum Mitspieler zu werden, lohnt es sich, sich in mehreren Foren umzusehen oder einfach seine Freunde zu fragen. Wenn jemand jedes Jahr ins gleiche Camp kommt - ist das sicher kein Zufall :)
Wenn Reiten nicht Ihre Priorität ist und Sie Ihren Urlaub einfach aktiv, voller Eindrücke und Spaß verbringen möchten, dann ist das Sportcamp genau das Richtige für Sie!
- Reitlager als Erholung
Der unbestreitbare Vorteil dieser Art von Camps ist sicherlich die Möglichkeit, mit Menschen zusammen zu sein, die gemeinsame Interessen teilen – es entstehen Freundschaften, die sich oft als sehr langlebig erweisen. Auch Geländeausritte sind hier ein positiver Aspekt – die Möglichkeit, die Beschränkungen durch den Zaun um den Platz zu durchbrechen. Auf dem Feld erweisen sich sogar Pferde, die am faulsten zu sein scheinen, als unerschöpfliche Energieressourcen :) Darüber hinaus kann Ihnen die wunderbare Umgebung - ein Meeresstrand, Bergpfade oder ein Seen-Panorama - den Atem rauben.
Die Kehrseite solcher Zentren ist sicherlich die Tatsache, dass sie nicht über eine ausreichende Infrastruktur verfügen – es gibt keine Halle mit staubfreier Oberfläche (z. B. Quarz), in der Sie sich nicht nur an Regentagen, sondern auch an heißen Tagen verstecken können.
Bei solchen Camps verbringt man die meiste Zeit „bei den Pferden“. Oft werden den Teilnehmern Reittiere zugeteilt, um die sie sich während ihres Aufenthalts kümmern müssen. Die Reiter nehmen an praktischen (z. B. Sattellernen, Putzen) und theoretischen Schulungen (Vorträge zu Ernährung, Krankheiten, Reitsportdisziplinen, Ausrüstung etc.) teil. Die Ausbilder lernen ihre Schüler kennen und können anhand einer Prüfung ihrer Fähigkeiten das passende Pferd zuordnen.
Leider haben Pferde in Freizeitzentren das ganze Jahr über wenig Bewegung, sodass sie in den Sommerferien, besonders bei Hitze, schnell ermüden. Faul nach dem Winter und müde von der Sonne, "prüfen" sie ihren Reiter, indem sie sich seinen Befehlen widersetzen.
Wenn eine solche Situation passiert, kann uns nur ein guter Lehrer retten, der uns erklären sollte, wie wir aus einer solchen Situation herauskommen.
Man sagt, dass das Freizeitreiten eine echte Lebens-Schule ist. Wenn Sie also nach dem Ritt absteigen und total müde, aber voller Zufriedenheit mit den ausgeführten Aufgaben sind - dann wissen Sie, dass Sie einen guten Stall und einen großartigen Ausbilder gefunden haben :)
Am Ende der Camps werden oft verschiedene Arten von Demonstrationen der von den Teilnehmern erworbenen Fähigkeiten organisiert - vom Springen über kleine Parkours bis zum Voltigieren. Dann können auch Eltern die Effekte der Arbeit ihrer jungen begeisterten Reiter sehen. Es macht allen viel Spaß :)
Wenn Sie das Ziel haben, die Welt des Pferdesports kennenzulernen, mehr Effizienz beim Satteln, Kenntnisse über Pferde und Reitausrüstung zu erlangen sowie neue Freundschaften mit Menschen mit ähnlichen Interessen zu schließen und vor allem Zeit im Grünen zu verbringen - dann ist ein Freizeit-Reitcamp etwas für Sie!
- Reitlager - Sportmäßig
Wie der Name schon sagt – unser Ziel ist nicht so sehr ein Abenteuer, sondern ein wirklich intensives Training, um Ihr Reitkönnen zu verbessern. Deshalb möchten wir mit guten Reittieren und qualifizierteren Ausbildern oder Trainern zusammenarbeiten, die unsere Schulungen gut planen. Normalerweise können sich nur diejenigen für diese Art von Camps anmelden, die bereits über einige Fähigkeiten verfügen. Wichtig ist auch, auf unterschiedlichen Pferden reiten zu können – angefangen bei den zarten über die „nach vorne gehenden“ bis hin zu den „Anschiebenden“. Sportcamps entwickeln Pflichtbewusstsein und geben Ihnen die Möglichkeit, sich mit anderen zu messen.
Während des Camps werden Sie von Menschen umgeben sein, die über höhere Fähigkeiten und Kenntnisse im Bereich des Reitens verfügen. Sie können nicht nur viel aus Ihren eigenen Lektionen lernen, sondern auch, wenn Sie ihre Ritte beobachten und den Kommentaren und Befehlen des Ausbilders lauschen. Während der Ausbildung können Sie sich auf Turniere – Dressur und Springen – sowie auf Prüfungen für das individuelle Reitabzeichen vorbereiten.
Ein weiterer Vorteil ist die sehr gute Infrastruktur – zur Verfügung stehen ebene, vollflächige Vierecke, Reitplätze und mindestens eine Halle mit Quarzuntergrund, dank dem es nie staubt. Sicherlich erwartet Sie auch eine ganz andere Reitausrüstung als auf anderen Camps – viel gepflegter und auf das Pferd abgestimmt.
Was ist mit den Nachteilen? Die idyllische Atmosphäre, die die anderen Camps begleiten, können Sie hier sicherlich nicht erwarten. Konzentration und Fokussierung sowie Systematik sind nicht nur während des Unterrichts gefragt.
Auch der Preis dürfte für viele von euch ein Hindernis sein. Diese Camps erfordern leider einen viel größeren finanziellen Aufwand, was sich glücklicherweise in den angebotenen Bedingungen und der Anzahl der Erlebnisse sowie der Geschwindigkeit Ihrer reiterlichen Entwicklung niederschlägt.
Wenn Sie keine Erlebnisse suchen, sondern nach Perfektion streben, sich weiterentwickeln und unter sportbegeisterten Menschen sein wollen, dann wird der Reitsportcamp für Sie sicher zufriedenstellen :)
3. Wählen Sie die interessantesten Orte aus und sehen Sie sich diese an
Wie überprüft man einen bestimmten Ort oder Lager? Die offensichtliche Möglichkeit ist die oben erwähnte Befragung von Freunden aus der Pferdewelt und das Überprüfen mehrerer besserer und zuverlässigerer Internetforen. Wenn Sie es immer noch nicht wissen - was dann? Nachfolgend finden Sie einige Regeln, die immer funktionieren, wenn es um Reitzentren geht.
1. Anzeigen über die Suche nach Trainern
Wenn das Zentrum jedes Jahr nach neuen Ausbildern sucht und seine Anzeigen sogar im Sommer vom Internet überschwemmt werden, sollten Sie nachdenklich sein. Warum kommen die Instruktoren nicht jede Saison dorthin? Vielleicht sind die Bedingungen und die Behandlung nicht angemessen? Da die Instruktoren nicht an diesen Ort kommen wollen, bedeutet dies, dass dort keine positive Atmosphäre herrschen wird, was sich leider auf Ihr Reiten auswirkt.
2. Aktivität des Zentrums während des Jahres
Bietet das Zentrum, das Sie gefunden haben, das ganze Jahr über Reiten an? Wenn nicht - bewegt sicherlich niemand die Pferde systematisch außerhalb der Sommersaison. Sie können sich nur vorstellen, wie viel Energie sie bei den ersten Reiten nach monatelanger Faulheit (vor allem im Gelände) verbergen können.
Ohne jeglicher Arbeit während des Jahres müssen wir uns darüber im Klaren sein, wie müde sie selbst nach einem halbstündigen Schritt-Trab Ritt sein werden. Diese Pferde haben einfach keine Kondition und daher wird die Arbeit mit ihnen schwierig sein.
3. Durchsuchen Sie die Galerie des Zentrums
Bilder von Reitcamps sind zu einer sehr verbreiteten Werbung geworden. Lassen Sie Fotos von lächelnden Gesichtern am Feuer weg und suchen Sie die von den Ritten. Achten Sie auf die Körperhaltung des Ausbilders, wo geritten wird, wie das Pferd beim Reiten aussieht und welche Ausrüstung es trägt.
Jeder wünscht sich einen engagierten Ausbilder, der das Reiten leitet - prüfen Sie, ob der auf den Fotos Ihr Vertrauen erweckt - oder sich langweilt? Schaut er seinen Schüler überhaupt an?
Lassen Sie sich nicht täuschen, wenn Sie auf dem Foto einen Reiter in kurzen Hosen sehen, der auf einem stark abgenutzten Sattel sitzt und an gezogenen Zügeln mit Staubwolken hinter sich reitet. Ja, dies wird Sie auch erwarten.
Wir wünschen, dass die obigen Kommentare Ihnen helfen, den richtigen Ort zu finden, an dem Sie Ihre Traumferien verbringen und mit einzigartigen Erinnerungen abreisen werden :)
Vielleicht kennen Sie Zentren oder Camps, die Sie weiterempfehlen möchten? Teilen Sie es gerne in den Kommentaren mit uns :)
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